Satire

Seit 2008

veröffentliche ich in losen Abständen satirische Beiträge zum politischen und sozialen Tagesgeschehen in Deutschland und der Welt unter dem Pseudonym JOE SMITTY. Zum Teil in Video-Sequenzen und in Textbeiträgen gibt JOE SMITTY seinem Ärger über viele Missstände seinen Ausdruck. Hier werden einige Text-Beispiele gezeigt. Wenn Sie mehr sehen wollen, schauen Sie z. B. auch hier: JOE SMITTY


15.08.2017

Mehr Dartscheiben fürs Volk!

Die Meckerer können meckern, die Entrüster können sich entrüsten und die Entsetzten können sich entsetzen und die Querulanten querulieren über die täglich präsentierten bösen Taten einiger Regierungschefs. Man munkelt aber bereits hinter den Kulissen, dass die großangelegte Medienkampagne gegen Erdogan, Kim Jong Un und Trump nur dazu dient, ein umfangreiches Kontingent an Dartscheiben zu verkaufen, auf denen das Konterfei des jeweiligen Landesfürsten abgebildet ist. Alles nur eine perfekt inszeniert Werbekampagne. Das ganze zieht sich nur deshalb so lange hin, da die Container mit der Ware noch nicht aus Asien eingetroffen sind. Der Grund liegt wohl darin, dass bei der Herstellung zu viele Kinder arbeiten mussten und ihre kleinen Hände mehr Blut als gewöhnlich auf den Gegenständen zurück gelassen hatten, so dass es nun Schwierigkeiten mit der Reinigung gibt. Die Dartscheiben sind diesmal weiß und darauf sah man das Rot des Blutes deutlicher als auf dem sonst üblichen Braun. Ein echter Designfehler. Insgesamt aber wirklich eine ideale Strategie zur Umsatzsteigerung und Gewinnmaximierung beim Verkauf von Dartscheiben. Verbesserungsvorschlag: Dartscheiben mit Wunschbild!

Nachtrag: Kurzfristig hat uns die Information erreicht, dass die in Korea hergestellten Dartscheiben vernichtet wurden, nachdem dem Machthaber zu Ohren gekommen war, wofür sein über alles geliebtes Abbild auf den Scheiben tatsächlich bestimmt war.

 

22.08.2015

Demonstration in Heidenau gegen Inbetriebnahme einer Flüchtlingsunterkunft in einem ehemaligen Baumarkt.
In Dresden haben wieder einmal tausende von Bürger demonstriert, mit genehmigtem Wurstverkauf und Volksfestatmosphäre. Einfache, normale Menschen wie du und ich. Sie wollten darauf aufmerksam machen, dass sie lieber ihren Baumarkt behalten wollten, als darin Flüchtlinge zu stationieren. Wo sollen sie sonst ihr Werkzeug kaufen um die noch immer maroden Häuser aus der Zeit der sowjetischen Besatzung weiter in Stand zu setzen. Und den Grill für das Fleisch, dass sie endlich in ausreichendem Maß genießen können.

Friedlich besetzten sie, zu dieser Zeit allerdings schon leicht angeschickert den Zugang zu den Räumlichkeiten, um die in gesicherten Bussen angekarrten politisch Verfolgten gebührend zu begrüßen und sie an ihren Bratwürstchen und Steaks teilhaben zu lassen. Dies völlig missverstehend gingen die Ordnungskräfte ortsüblich mit Gewalt gegen diese guten Bürger vor. Das rief daraufhin eine extrem einseitig orientierte Gruppierung aus einem dort populären Fitnesscenter zu einem sportlichen Wettbewerb auf. Motiviert durch die Leichtathletik Weltmeisterschaft forderten sie zu einem Weitwurfwettbewerb auf. Es sollen zuerst angebissene Würstchen geflogen sein. Nachdem aber ein Polizist von einem Würstchen am Kopf getroffen wurde und er sich über den Geschmack des daran haftenden Ketchups beschwert hatte, wurde das eingestellt. Es setzte sich die allgemein Meinung durch, dass man mit Lebensmittel nicht spielen sollte. Vor allem in der Gegenwart der bislang hungernden Flüchtlinge. Man ging stattdessen zu Flaschen und Steinen über. Es handelte sich, dass wurde von der anschließenden Spurensicherung überprüft, ausschließlich um leere Flaschen. Der Inhalt, gutes deutsches Bier, wurde vorher seiner angedachten Verwendung zugeführt. Offen ist noch, welche Gruppierung Herausforderer war und welche als Sieger aus dem Wettbewerb hervorging.

Eine anschließende hektisch einberufene Kommission von Spezialisten stellte fest, dass der Alkohol in diesem Fall eventuell unter die Dopingregelung fallen würde. Die Eskalation wäre ohne diese Art des Doping bestimmt zu verhindern gewesen. Statt dessen hätte sich, vergleichbar mit der von Haschischschwaden friedlich umnebelten Blockade von Atom-Transporten, jede Art von gewalttätiger Entgleisung verhindern lassen. Deshalb wird neuerdings in weiser Voraussicht ja auch über die freie Verteilung von Haschisch zu friedlichen Zwecken nachgedacht.

Bei dem Versuch die ganze Angelegenheit herunterzuspielen und um bei den eingetroffenen ausländischen Gästen kein falsches Bild über unsere Gastfreundschaft aufkommen zu lassen, bedienten sich die staatstragenden und staatsfördernden Medien ausnahmsweise einer einseitigen manipulativen Berichterstattung. Die Rede war dort in einer völligen Verkehrung der Lage von rechten extremistischen Schlägertuppen. Im wahrsten Sinn des Wortes kann man hier eindeutig von unabhängigen Medienberichten sprechen, nämlich unabhängig von jeglicher Objektivität. Es wurde auch deutlich gemacht, dass diese Unterkunft doch nicht menschenwürdig sei. Viele sozial angehauchte Stimmen aus den unterschiedlichen politischen Gruppierungen versuchten Stimmen zu fangen indem sie dafür plädierten, diese Flüchtlinge in ordentlichen Vier Sterne Hotels angemessen unterzubringen. Die Kosten dafür können durch eine Zusatzsteuer, den Flüchtlingssoli aufgefangen werden. Dies würde auch ein Zeichen für weitere politisch Verfolgte auf der ganzen Welt darstellen, denen wir dann auch unsere Hilfe anbieten.

Ich möchte hier ausdrücklich darauf hinweisen, wie wichtig es ist, in diesem Land in Ruhe dem Konsum nachgehen zu können, der inzwischen zu unserem höchsten Kulturgut avanciert ist. Diese Tätigkeit darf auf keinen Fall durch eine anders lautende Meinung gestört werden. Es ist deshalb von allergrößter Wichtigkeit, dass unsere von allen geschätzte Demokratie nicht durch eine von der angepassten Einheitsmeinung, dem sozialen Mittelmaß, abweichende Ansicht gefährdet wird.

Die Medien, als Sprachrohr des Staates haben hier wieder einmal hervorragend funktioniert und gemäß ihrem Auftrag die Allgemeinheit bestens unterhalten, indem sie ein ordentliches Feindbild aufbauten. Es soll allerdings schon ein paar Abweichler unter den Bürgen geben. Meinungsumfragen sprechen von etwa 70% die bei einer offiziellen Volksabstimmung eine ganz andere Richtung angeben würden. Glücklicherweise kann durch den Einsatz aller Medien das Aufflackern dieser anderen Denke schnell verteufelt werden und die Ruhe im Staat wieder hergestellt werden. Angela kann somit weiter zur Beruhigung aller ohne Machtverlust ihr allgemein bekanntes Geheimzeichen, die Raute vorzeigen.

Einige Abweichler habe tatsächlich flüsternd gewagt darauf hinzudeuten, dass es natürlich in Ordnung sei einzelnen, politisch Verfolgten Schutz zu bieten. Eine Völkerwanderung zum Schlaraffenland des Konsums aber nur dadurch zu verhindern sei, dass man in den betroffenen Ländern Unterstützung anbiete, um vor Ort zu verbesserten Lebensbedingungen zu sorgen. Diese aufrührerischen Gedanken wurden dadurch abgetan, dass das naturgemäß viel zu schwierig sei und man sich da nicht einmischen dürfe.